Am Abend des 12. März ist der Gründungspräsident des SC Schachmatt Botnang, Bruno Jerratsch, im Alter von 63 Jahren verstorben – vermutlich an den Folgen eines eigentlich nicht als schwerwiegend eingeschätzten Herzinfarkts. Weitere Details sind zurzeit nicht bekannt.
Bruno war eines von neun Mitgliedern, die den Verein, dem er über Jahrzehnte hinweg vorstand, 1983 ins Leben riefen. Neben seinen stets treuen Diensten für Schachmatt war er auch als Funktionär im Verband tätig und über viele Jahre hinweg ein äußerst aktiver Schachspieler. Obwohl ihn gesundheitliche Gründe in den letzten Jahren zwangen, kürzer zu treten, wirkte Bruno weiterhin als graue Eminenz im Hintergrund. Schachmatt Botnang trauert um einen guten Freund, der getrost als das prägende Gesicht des Vereins bezeichnet werden kann.
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Puh, ich weiß nicht, was ich sagen soll – das hätte niemand erwartet. Ich hatte mit Bruno die Tage noch Kontakt und er hat mir anlässlich des im April anstehenden 40-jährigen Vereinsjubiläums noch ein paar Gründungsdokumente geschickt – als ob er es geahnt hätte. Außerdem wollte er nach langer Zeit am Sonntag wieder mal ins Bürgerhaus kommen und sich das Bezirksliga Spitzenspiel anschauen.
Thomas ist in Kontakt mit der Familie und erfährt, wann und wo die Beerdigung stattfindet. Ich werde das dann hier in den Kommentaren bekanntgeben.
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Diese Nachricht macht mich traurig und betroffen.
Ich kenne Bruno noch aus der Zeit vor Schachmatt Botnang, als es Ende der 70er heiße Mannschaftskämpfe zwischen meinem Verein Feuerbach und SKG Botnang gab. Anfang 83 tauchte dann die Idee auf, einen Schachverein zu gründen, der nicht so spießig sein sollte, wie die SKG Botnang.
Ich entsinne mich an lange Nächte im Brett, an legendäre und sehr feuchte Vereinsausflüge nach Helgoland (wo niemand von uns ankam) oder ins Kloster Andechs (mit viel Doppelbock). Mit ihm zusammen habe ich die Ausbildungen zum Übungsleiter und Schiedsrichter gemacht.
Wenn es nicht gerade um Politik ging, war Bruno ein allzeit lieber, fröhlicher und wundervoller Freund.
„El presidente“ wird mir fehlen.
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Bruno war mein erster Chef und Grund, warum ich überhaupt bei Schachnatt gelandet bin. 1987 im Stuttgarter Rathaus waren eine seiner ersten Worte, vermutlich dem Stress geschuldet „Jetzt setsch de zerscht mal nao ond lisch d Zeidung.“.
Unvergessen bleiben natürlich unzählige Besuche in der Paulusklause (nicht nur) nach der Kreiseinzel und der einmalige Aufstieg in die Landesliga. Genauso wie unsere ICE-Fahrt nach Hamburg einschließlich St. Pauli-Besuch, die nur Dank der schon damaligen Schlamperei der Bahn zustande kam. Die Fahrkarten am davorigen Wochenende wurden nicht entwertet und konnten ein zweites Mal genutzt werden.
Zu einer letzten gemeinsamen Friedenspfeife haben wir es leider nicht mehr geschafft.
Sein Lebensmotto klingt noch in meinen Ohren:
„Lieber vierzig Jahre gelebt als achtzig Jahre gestorben.“
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Die Beerdingung findet am Montag den 27. März um 14 Uhr auf dem Pragfriedhof statt. Thomas bestellt einen Kranz und Bezirksleiter Wolfgang Tölg wird Brunos Verdienste ums Schach in einer Rede würdigen. Ich habe ihm dazu ein paar Stichpunkte zugeliefert.
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Eine sehr traurige Nachricht und ein sehr großer Verlust für Schachmatt Botnang – Bruno war jahrzehntelang das Gesicht eures Vereins und auch vom Schachkreis Stuttgart-Mitte.
Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Bruno Schachmatt Botnang zu einem so besonderen Verein gemacht hat. Ob im Kreis, im Schiedsgericht, bei Turnieren oder auch als Mannschaftsrivalen – mit Bruno ging es immer pragmatisch und nicht zu bierernst zu, er war jemand mit dem man gerne zusammen gearbeitet hat.
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Ich war entsetzt davon zu erfahren. Und man macht sich Gedanken, da ich quasi im gleichen Alter bin. Leider hatte ich Bruno seit vielen Jahren aus den Augen verloren. Wir waren zusammen in der Ausbildung bei der Stadt Stuttgart zur Mittl. Beamtenlaufbahn. Durch vielerlei Umstände war der Kontakt einfach „eingeschlafen“. Ich kenne Bruno als einen aktiven Menschen, der gerne auch mal einen“netten Spruch“ raushauen konnte. Später traf ich ihn noch einmal kurz bei der Arbeitsvermittlung (soweit ich weiß, hieß das so). Da war er, wie es mir scheint, gesundheitlich doch schon angeschlagen.
Ich werde ihn sicher vermissen und denke ich spreche hier im Namen aller Kurskolleg/innen 1976.
Dietmar
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Bruno war ein Teil meines Lebens und der beste Freund in
meiner Jugend.
Schachmatt war Woodstock im
Schachkreis Stuttgart..
Spieler,die Sonntagmorgen um
9.00 beim Mannschaftskampf
eine Mass Rotwein tranken,
volltrunken nach durchzechter
Nacht ihre Gegner in 20 Zügen
vernichteten oder einfach nur
ans Brett getragen werden mussten, das war Heavy Metall und
das haben wir damals gebraucht.
Ohne den genialen Bruno wäre
all dies nicht möglich gewesen.
Berndt Menzel,
ehemaliger Vorstand und
Brunos Erfüllungsgehilfe