Nach langer Brettabstinenz griff Schachmatt Botnang I am zweiten Spieltag der Bezirksliga Stuttgart erstmals wieder ins Nahschachgeschehen ein. Dies lief aber alles andere als gut: Gegen den in Bestaufstellung angereisten Landesligaabsteiger aus Zuffenhausen unterlag man klar mit 1:5. In der durch einige Ausfälle geschwächten Truppe konnten lediglich Martin Koch und Roberto Fontanarosa gegen nominell stärkere Gegner Remis halten.
Schachmatt I | – | SSV Zuffenhausen I |
1:5 | |
1 | Koch (1918) | – | Zwicker (2030) | ½:½ |
2 | Kunz (1909) | – | Heisler (1992) | 0:1 |
3 | Muratovic (1786) | – | Flachsbart (1894) | 0:1 |
4 | Fontanarosa (1710) | – | Winkler (1883) | ½:½ |
5 | Engelhardt (1725) | – | Meier (1890) | 0:1 |
6 | Hörmann (1675) | – | Schmedemann (1700) | 0:1 |
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Trotz hoher und verdienter Niederlage gegen stark spielende und in Bestbesetzung auftretende Zuffenhausener fand ich unseren ersten Mannschaftskampf, nach einer gefühlten Ewigkeiten, durchaus gelungen! Hajrudin, unser Mannschaftskapitän, hat seine neue Rolle super umgesetzt.
Hier eine kurze Zusammenfassung aller Spiele, wie ich sie mitgekriegt habe:
1. An Brett 1 war Martin mit Schwarz nie sonderlich in Gefahr. Schritt für Schritt oder eher Zug für Zug wurden langsam Bauern und Figuren abgeschaut, bis Martin seine isolierten Doppelbauern auf der b-Linie gegen isolierte Bauern seines Gegners im Zentrum in ein ausgeglichenes Turmendspiel + Springer gegen Läufer mit jeweils 3 Bauern am Königsflügel übrig blieben – Remis!
2. Walter spielte mit Weiß einen sehr scharfen Franzosen, obwohl sein Gegner vermutlich aus Deutschland kommt. Während die weiße Königsstellung dabei war sich zu öffnen, warf der offensichtlich angriffslustige Zuffenhausener ein Springeropfer, das das Brett in Flammen steckte, hinterher. Für viele Züge hat unser langjähriger Lokalmatador die Stellung verteidigt… leider machte die zusätzliche Zeitnot die Verteidigung einen Tick zu schwierig. Schade – sehr schöne Partie.
3. Unser Käpt’n durfte gegen den wohl vor meiner Zeit in Botnang spielenden und für seine Erfolge beim Blitzturnier bekannten Alexander Flachsbart ran. Hajrudin spielte stark und vor allem schnell, womit er seinen Gegner früh unter Druck und in Zeitnot bringen konnte. Dabei übersah unser Spieler 1-2 Motive, die sein Gegner trotz weniger Minuten auf der Uhr nutzte, um mit einem Mehrturm in ein gewonnenes Endspiel zu gelangen. Da war vielleicht etwas mehr drin.
4. An Brett 4 durfte ich selbst mit den weißen Steinen spielen und fand mich selbst in einer ungewöhnlichen Nebenvariante im Französisch mit einem Mehrbauern wieder. Allerdings wurden immer mehr Figuren getauscht und so nahm ich, vermutlich kurz vor dem Verlust des Mehrbauerns das Remis an. Mit etwas mehr Routine hätte ich ehrlicherweise einsehen sollen, dass ich hier aber weiterspielen muss.
5. Frankie, der zwei Tage vorher erst gefragt wurde einzuspringen, hat spontan zugesagt und musste gegen einen sehr starken Gegner spielen, gegen den ich vor einigen Jahren selbst chancenlos verloren habe, ran. Hier war allerdings deutlich mehr drin: Kurz nach der Eröffnung fand sich Frankie mit einem Läufer weniger wieder, verteidigte lange und musste aber schließlich die Waffen strecken.
6. Ebenfalls spontan eingesprungen ist Marc, der eine vielversprechende Stellung hatte, bei der viele Figuren in der Mitte des Brettes hingen. Nach dem Abtausch hatte unser Botnanger allerdings eine Qualität weniger, spielte aber dennoch stark auf. Während Marc zurück ins Spiel fand, übersah er allerdings eine Fesselung, die ein Figurenverlust und somit den Verlust der Partie bedeuteten.
Freue mich auf den nächsten Mannschaftskampf – finde es schön, mal wieder Schach zu spielen!
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Schöne Zusammenfassung